Viele Geschäftsführer spüren es – auch wenn sie es selten offen sagen:
Leistung allein trägt nicht mehr.
Ziele werden erreicht, Umsätze stimmen, das Unternehmen wächst.
Und trotzdem bleibt das Gefühl: Es läuft, aber es fließt nicht.
Gerade in Unternehmen zwischen 70 und 150 Mitarbeitenden zeigt sich ein Muster:
Die Strukturen wachsen schneller als die Menschen.
Die zweite Führungsebene funktioniert fachlich, aber nicht wirklich führend.
Und plötzlich ist da mehr Steuerung als Vertrauen, mehr Kontrolle als Energie.
Wenn Leistung nicht mehr zieht – warum Führung heute Sinn braucht
Inhaltsverzeichnis
Viele Geschäftsführer spüren es – auch wenn sie es selten offen sagen: Leistung allein trägt nicht mehr.
Ziele werden erreicht, Umsätze stimmen, das Unternehmen wächst. Und trotzdem bleibt das Gefühl: Es läuft, aber es fließt nicht.
Gerade in Unternehmen zwischen 70 und 150 Mitarbeitenden zeigt sich ein Muster: Die Strukturen wachsen schneller als die Menschen. Die zweite Führungsebene funktioniert fachlich, aber nicht wirklich führend. Und plötzlich ist da mehr Steuerung als Vertrauen, mehr Kontrolle als Energie.
Das Problem ist nicht der fehlende Wille – sondern das alte System.
Vom Führen mit Aufgaben zum Führen mit Sinn
Unsere Führungsmodelle stammen aus der Industrie 3.0 und 4.0: Effizienz, Kennzahlen, Kontrolle. Doch in der Realität von heute – mit hybriden Teams, KI, Eigenverantwortung und neuen Erwartungen – greifen diese Werkzeuge zu kurz.
Führen mit Aufgaben und Zielen funktioniert, solange Komplexität berechenbar bleibt. Aber in der Industrie 5.0, in der der Mensch wieder ins Zentrum rückt, braucht Führung etwas anderes: Orientierung durch Sinn.
Führen mit Sinn heißt: Nicht mehr alles zu kontrollieren, sondern Klarheit zu schaffen. Nicht mehr Ergebnisse zu erzwingen, sondern Bedingungen zu gestalten, unter denen Leistung freiwillig entsteht. Und vor allem: zu erkennen, dass Führung heute weniger steuert, sondern ermöglicht.
Mitarbeitende brauchen dafür neue Kompetenzen: Selbstorganisation, emotionale Intelligenz, Verantwortungsbewusstsein – und die Fähigkeit, sich selbst zu führen. Und sie brauchen Führungskräfte, die genau diesen Rahmen schaffen.
Motivation verstehen heißt, Stärken verstehen
Viele Unternehmer versuchen, Motivation über Druck, Boni oder Benefits zu erzeugen. Doch Motivation entsteht nicht im Außen. Sie entsteht dort, wo Menschen ihre Stärken leben können – also das, was ihnen natürlich leichtfällt und Energie gibt.
In meiner Arbeit mit Führungskräften sehe ich immer wieder: Wenn Menschen ihre Stärken kennen und einsetzen, entsteht Leistung ohne Überforderung. Das ist der Kern stärkenorientierter Führung nach dem CliftonStrengths-Ansatz von Gallup: Nicht Defizite kompensieren, sondern Talente gezielt in Leistung verwandeln.
Denn Motivation ist keine Aufgabe des Chefs – sie ist eine Folge von Selbstwirksamkeit. Menschen wollen spüren: Ich kann hier etwas bewegen. Ich werde gesehen. Mein Beitrag zählt. Dieses Gefühl – das Gallup als „Engagement“ und die Psychologie als Mattering beschreibt – ist heute wichtiger als jede Zielvereinbarung.
Die Moving Motivators machen deutlich, was Menschen antreibt – ob Freiheit, Einfluss, Sicherheit oder Zugehörigkeit. Doch erst die Kombination aus innerer Motivation und gelebter Stärke bringt echte Leistung hervor. Wer stark in „Strategie“ denkt, braucht Freiraum. Wer stark in „Beziehungsaufbau“ ist, braucht Vertrauen. Wer stark in „Wettbewerb“ ist, braucht ein klares Zielbild.
Führung mit Sinn heißt also: Menschen so zu führen, dass sie sich selbst verstehen – und dadurch Verantwortung übernehmen.
Leistung neu denken
Ich begleite viele Unternehmen, in denen der Anteil an Benefits so hoch ist, dass das Spannungsfeld zwischen Leistung und Gegenleistung kaum noch spürbar ist. Es fehlt nicht an Wohlstand – sondern an Wirksamkeit.
Denn Menschen wollen nicht nur versorgt werden. Sie wollen bedeutsam sein. Sie wollen erleben, dass ihr Beitrag gebraucht wird und etwas verändert. Und genau das fehlt in vielen Organisationen, die längst alles bieten – außer Sinn.
Die Frage ist also nicht: Wie können wir noch mehr bieten?
Sondern: Wie schaffen wir wieder echte Beteiligung?
Leidenschaft entsteht nicht durch Druck, sondern durch Identifikation. Wenn Menschen verstehen, wofür sie etwas tun, entsteht Energie. Wenn sie ihre Stärken einbringen dürfen, entsteht Verantwortung. Und wenn Führung das ermöglicht, entsteht Bewegung.
Führung im Wandel – eine Einladung an die Geschäftsführung
Die Verantwortung liegt jetzt bei uns – den Geschäftsführern und Unternehmern. Wir entscheiden, ob wir weiter in Zielsystemen denken oder Räume für Entwicklung schaffen. Ob wir Menschen verwalten – oder sie führen.
Führen mit Sinn heißt: Klarheit geben, zuhören, Vertrauen schaffen und die Balance zwischen Freiheit und Verantwortung halten. Es ist kein Rückzug von Leistung – es ist ihre Weiterentwicklung.
Denn Sinn ist kein Luxus. Sinn ist das, was bleibt, wenn Leistung allein nicht mehr reicht.
Fazit
Leistung entsteht nicht durch Kontrolle, sondern durch Bewusstsein. Und genau das ist die Führungsaufgabe der Zukunft: Ein Umfeld zu schaffen, in dem Menschen Sinn erleben, Verantwortung übernehmen – und gemeinsam wachsen.
Das ist Führen mit Sinn. Das ist Zukunft.
Du spürst, dass Leistung allein nicht mehr zieht?
Dann ist jetzt der richtige Moment, um über Sinn, Verantwortung und Führung zu sprechen.
Dein Weg zur Spitzenführung: Wachstum, Leichtigkeit und Erfolg!
Quellen & weiterführende Literatur
Frederic Laloux (2015): Reinventing Organizations. Verlag Franz Vahlen.
https://www.reinventingorganizations.com
→ Wegweisend zu Sinnorientierung, Selbstführung und evolutionären Organisationen.
Gallup (2024): State of the Global Workplace – Germany Insights.
https://www.gallup.com/workplace/349484/state-of-the-global-workplace.aspx
→ Jährlicher Bericht über Engagement, Motivation und Sinn im Arbeitskontext.
Clifton, Donald O. & Harter, Jim (2021): Auf die Führungskraft kommt es an. Campus Verlag.
https://www.campus.de/buecher-campus-verlag/business/auf_die_fuehrungskraft_kommt_es_an-17614.html
→ Grundlage der stärkenorientierten Führung und Selbstverantwortung.